Der nächste Gorleben-Bluff
Atomkraftgegner fordern sofortigen Abbruch einer dubiosen Sicherheitsstudie im Auftrag des Bundesumweltministeriums
Der von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) angekündigte Neuanfang bei der Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll ist nach Ansicht von Atomkraftgegnern gar keiner.
»Es passiert genau das Gegenteil von dem, was öffentlich behauptet wird«, sagte Asta von Oppen, Vorsitzende des Vereins Rechtshilfe Gorleben, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Hannover. »Tatsächlich läuft alles weiter auf Gorleben zu.«
Kernstück des Bluffs ist nach Ansicht der Umweltschützer die »Vorläufige Sicherheitsanalyse Gorleben« (VSG). Mit großem finanziellen und personellen Aufwand lege sie die Genehmigungsgrundlagen für ein Endlager in Gorleben. Röttgen hatte die Studie nach dem Antritt der schwarz-gelben Regierung in Auftrag gegeben und dafür knapp neun Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ende dieses Jahres soll das Ergebnis vorliegen. An der Studie arbeiteten rund 80 Wissenschaftler mit, die sich in der Vergangenheit mehrheitlich für den Salzstock Gorleben eingesetzt hätten oder eng mit der Atomindustrie verflochten seien, sagen Kritiker. Von einer unabhängigen Begutachtung, so von Oppen, könne keine Rede sei...
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