Vermessung der Halbwelt

Stuttgart will Bordellsteuer einführen

  • Wenke Böhm, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Betten werden nicht vermessen - wohl aber die Zimmer für die »käufliche Liebe«. Die Stadt Stuttgart will eine neue Steuer - und die ist nicht ganz unumstritten.

Stuttgart. Bärtige zahlten in Russland, Perückenträger und Jungfrauen einst in Preußen, selbst Streichhölzer und Spielkarten kosteten schon extra. Der Erfindungsreichtum bei Steuern war von jeher groß. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart werden städtische Mitarbeiter bald mit dem Zollstock unterwegs sein. Bordellsteuer heißt das neue Projekt, und es stellt die Mitarbeiter der Stadtverwaltung vor eine echte Herausforderung. Denn das »horizontale Gewerbe« ist nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. »Rote Laternen wären bei manchen Räumen nicht schlecht«, sagt der zuständige Abteilungsleiter Rolf Kiener.

Bitte mit Grundrissplan!

Abkassiert wird für alle Flächen, die dem erotischen Vergnügen dienen, erklärt der Fachmann. Und das nicht mehr nur in Striplokalen und Sexkinos, sondern eben auch bei Bordellen und kleinsten Ein-Frau-Etablissements. Wo es mit »Anbahnung und Vollzug« zur Sache geht, sind laut Kiene...


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