Einmal gebratene Wasserwanzen bitte

Eine ganz besondere Besichtigungstour - unterwegs im Großstadtdschungel von Bangkok

  • Maike Grunwald
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.
Das Haus des einstigen Seidenhändlers und Kunstsammlers Jim Thompson ist heute ein Museum .
Das Haus des einstigen Seidenhändlers und Kunstsammlers Jim Thompson ist heute ein Museum .

Das Insekt auf meinem Teller ist bestimmt acht Zentimeter lang. Nur mit Mühe unterdrücke ich Würgereflexe. Die thailändische Kellnerin hingegen scheint nichts Ungewöhnliches auf meinem Teller zu bemerken. Sie lächelt unbeirrt. Niemand ruft den Kammerjäger. Der könnte auch wenig ausrichten: Die Kreatur ist bereits tot - genauer gesagt gebraten. Denn die monströse Wasserwanze ist Bestandteil der zweiten warmen Vorspeise eines Spezialmenüs, das man im 4-Sterne-Hotel Amari Atrium bestellen kann. Zuvor gab es einen »Confetti«: Salat mit den Eiern roter Ameisen, gebratenen Entenzungen und gedämpfte Hühnerfüße, garniert mit einer knusprig gebratenen Geflügelkralle.

Ausgerechnet ein Schweizer ist verantwortlich für diesen Kulinarik-Gag, der Assoziationen zur »Dschungelcamp«-TV-Show mit sämtlichen Horror-Klischeevorstellungen von der asiatischen Küche vereint. Hanspeter Aschwanden ist Küchenchef im Amari Atrium und seit 23 Jahren Wahl-Thailä...


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