Der verlängerte Arm der Schattenbanken

Die großen Ratingagenturen bezeichnen sich als unabhängig. Dies sind sie aber ganz und gar nicht

Daumen hoch oder Daumen runter? Ratingagenturen bewerten auch die Bonität ganzer Länder – bisweilen mit fatalen Folgen.
Daumen hoch oder Daumen runter? Ratingagenturen bewerten auch die Bonität ganzer Länder – bisweilen mit fatalen Folgen.

Es gibt weltweit hunderte von Ratingagenturen. Doch die drei Agenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch haben den Ratingmarkt seit gut drei Jahrzehnten unter sich aufgeteilt und beherrschen ihn heute zu 97 Prozent. Diese marktbeherrschende Stellung (»Oligopol«) wird immer wieder kritisiert. Aber das Hauptproblem mit den Agenturen liegt nicht im mangelnden Wettbewerb. Entscheidend sind andere Fragen: Wem gehören sie und für welche Interessen treten sie ein? Von wem haben sie ihre Macht? Warum haften sie nicht für ihre Ratings und die Folgen?

Wem gehören die großen Drei?

Die drei Ratingagenturen waren und sind Mitverursacher und zugleich Profiteure der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie der sogenannten Staatsschuldenkrise. Zunächst wurden sie deswegen heftig kritisiert. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, stellte fest, die Agenturen hätten als »Brandbeschleuniger« der Krise agiert. EU-Jus...


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