Flucht ins Steuerparadies
Französische Millionäre bringen bereits vor der Wahl ihr Vermögen vor der Linken in Sicherheit
Unter Frankreichs Reichen geht bereits die Angst vor Steuerverschärfungen um - immer mehr flüchten ins Ausland.
Früher war Bertrand Marot ein gewöhnlicher Anwalt. Doch dann entdeckte er ein lukratives Geschäftsfeld und besetzte mit seiner Brüsseler Kanzlei eine Nische - eine Steuernische. Marot berät reiche Franzosen beim Umzug nach Belgien, erledigt Anmeldungen, empfiehlt Banken und Anlageberater, sucht Villen und Schulen für die Kinder. »Seit einigen Monaten ist die Zahl der Klienten sprunghaft gestiegen«, erzählt er stolz. »Die Präsidenten- und Parlamentswahlen in Frankreich, die einen Machtwechsel zugunsten der Linken bringen dürften, werfen ihre Schatten voraus.«
Die Ankündigung von François Hollande, als Präsident werde er die von seinem Vorgänger eingeführten Steuervergünstigungen für Besserverdienende schleifen, die Vermögensteuer verschärfen und Einkommen von über einer Million Euro im Jahr mit einer 75-Prozent-Steuer belegen, empfinden die Reichen als Kriegserklärung.
Wessen Geschäfte es zulassen, der liebäugelt damit, ins steu...
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