Die Olympischen Sicherheitsspiele
Flugzeugträger auf der Themse, Drohnen am Himmel und mehr Soldaten als in Afghanistan – Olympia treibt auch das Militär zu Höchstleistungen
Die Olympischen Sommerspiele in London werden als rekordreife Sicherheitsspiele ablaufen. Knapp 100 Tage vor Eröffnung steht fest: Olympia an der Themse erlebt die größte Mobilisierung der militärischen und Sicherheitskräfte im Vereinigten Königreich seit dem Zweiten Weltkrieg.
Olympische Spiele heute haben nur noch wenig gemein mit denen, die dem Begründer der Neuzeitspiele, Pierre de Coubertin (1863-1937) vorschwebten. Das trifft auch auf London zu. Dort gehen ab 27. Juli Athleten aus 204 Ländern an den Start, und die Gastgeber, die 2008 einen vierten Platz im Medaillenspiegel (19 mal Gold, 47 Medaillen insgesamt) belegten, hoffen jetzt, aufs Treppchen zu kommen.
»Moderne Olympische Spiele«, schrieb der »Guardian«, »bedeuten eine Gesellschaft auf Doping. Und die Spiele verstärken Trends in anderen Bereichen. Weit entfernt von ihren Gründungsidealen, verkörpern die Wettkämpfe Veränderungen im Weltmaßstab: schnell zunehmende Ungleichheit, wachsende Macht von Konzernen, den Aufstieg der Sicherheitsindustrie und eine Hinwendung zu autoritäreren Regierungsformen.«
Briten sind sportbegeistert. Nicht nur, wenn’s um Fußball, Rugby oder Cricket geht. Bis heute sehen sie sich als Mutterland von Wettkampf, Nehme...
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