Keltischer Tiger vom Aussterben bedroht
Starke Exportausrichtung macht die Grüne Insel extrem anfällig für Konjunkturschwankungen
Trotz starker Exportausrichtung und extrem niedriger Unternehmenssteuern scheint Irland am eingeschlagenen Austeritätskurs zu scheitern.
Nur wenige Wochen vor dem für den 31. Mai angesetzten Referendum über den europäischen Fiskalpakt mussten Irlands Statistiker ein erneutes Abdriften ihres Landes in die Rezession melden. Nachdem das irische Bruttoinlandsprodukt (BIP) bereits im dritten Quartal 2011 um 1,1 Prozent schrumpfte, wurde entgegen Analystenprognosen nun auch im vierten Quartal ein Sinken um 0,2 Prozent festgestellt. Dieser abermalige Abschwung beendet eine kurze Phase exportgetriebener Wirtschaftserholung, die der Grünen Insel für 2011 ein minimales Wachstum von 0,7 Prozent bescherte. Dies war das erste jährliche Wirtschaftswachstum Irlands - einstmals als neoliberal zugerichteter »Keltischer Tiger« gefeiert - seit dem Ausbruch der Rezession im Jahr 2008, während der das irische Bruttoinlandsprodukt um 10,4 Prozent schrumpfte.
Dublin musste nach dem Kollaps der irischen Immobilienblase Ende 2010 von der EU und dem IWF mit Krisenkrediten im Umfang von 85 Mil...
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