Im »Land der Finsternis«
Eindrücke von einem Streifzug durch die iranische Hauptstadt Teheran im Frühling
In Teheran sind nur wenige Touristen unterwegs. Zwischen Verkehrslärm und Ruheoasen überrascht die Metropole mit Gastfreundschaft und teils aufgelöster Geschlechtertrennung.
Beim ersten Schritt auf den Boulevard vor dem Hotel verschlingt einen die iranische Hauptstadt wie ein Moloch. Sechsspurige Schneisen bahnen sich ihren Weg durch die Bezirke. Verkehrshölle. Von den schneebedeckten Viertausendern im Norden der Metropole sind nur schemenhaft Umrisse erkennbar. Der Smog hüllt die 14 Millionen Menschen in eine für Megapoleis typische Wolke aus Staub, Ruß und Abgasen.
Die wahrhaft Gläubigen unter den Frauen versuchen dem Angriff auf ihre Lungen mit ins Gesicht gezogenem Tschador über dem streng gebundenen Hidschab zu begegnen. Üblicher sind locker über das aufgesteckte Haar gelegte Kopftücher, die den Blick auf Haarfarbe und Frisur freigeben und mit einer Spange so befestigt sind, dass noch von »anständiger«, den Kleidervorschriften entsprechender Bedeckung gesprochen werden kann.
Im Straßenbild hasten Männer und Frauen gleichberechtigt aneinander vorüber, gegen die Schar der Mopeds und Motorräder ode...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.