Die wollen nicht nur spielen
Die Piratenpartei ist im Parlamentarismus angekommen
Von der Ein-Punkt-Partei zum Umfragenüberflieger: Die Piraten verändern die Parteienlandschaft, zwingen die Konkurrenz ins Internetzeitalter, ziehen in Parlamente ein - und werden nicht mehr geschont. Im schleswig-holsteinischen Neumünster trifft sich an diesem Wochenende die Piratenpartei zu ihrem Bundesparteitag. Mehr als 2000 Piraten werden erwartet.
Seit ihrer Gründung reitet die Piratenpartei auf einer Welle des Erfolges und die Journalisten, die über sie schreiben, auf einer Welle der Seeräuber-Metaphern. Das macht Spaß und inhaltlich war lange Zeit eh nicht so viel rauszuholen aus der Piratenpolitik. Die konnte sich die gewollte Unverbindlichkeit bis zum Einzug in die Landesparlamente von Berlin und dem Saarland auch gut leisten. Dort jedoch ist konkrete politische Arbeit angesagt.
Mit Folgen: Für Parteien und Presse sind die Piraten nicht mehr die lustige Truppe außerhalb des Parlamentes, die im schönsten Klischee-Fall auf Parteitagen mit Augenklappe und Piratenhut auftauchen und den Eindruck machen, sie wollten Politik nur spielen. Für erstere sind sie urplötzlich ernstzunehmende Konkurrenz um Wählerstimmen und Mandate. Für letztere haben sie mit ihrer Ankunft im Parlamentarismus den großen Charme des Underdogs verloren. Mit den Posten kommen die Fragen der Presse, die si...
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