»Den Feind unterstützt«

Hauptanklagepunkt gegen Manning bestätigt

  • Lesedauer: 1 Min.
Es bleibt dabei: Der mutmaßliche Wikileaks-Maulwurf Manning muss wegen »Unterstützung des Feindes« vor ein Militärgericht. Damit ist sicher: Es wird ein spektakulärer Prozess.

Washington (dpa/nd). Der Militärprozess gegen den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning beginnt am 21. September. Dieses Datum setzte Richterin Denise Lind in einer Anhörung in Fort Meade (US-Staat Maryland) fest.

Sie lehnte es nach Angaben des Pentagons außerdem ab, den schwersten Anklagepunkt gegen Manning fallen zu lassen: Unterstützung des Feindes. Die Ankläger müssten allerdings nachweisen, dass sich Manning bei der ihm zur Last gelegten Weitergabe der Informationen voll bewusst gewesen sei, dass der Feind Zugang zu den Daten haben würde.

Dem Obergefreiten der US-Armee wird vorgeworfen, während seiner Stationierung in Irak die Internet-Plattform Wikileaks mit 700 000 größtenteils geheimen Dokumenten versorgt zu haben. Die Anklage macht geltend, es gebe erdrückende Beweise, dass der Geheimdienst-Analyst »konstant, bewusst und methodisch« interne Dokumente aus regierungseigenen Computern gezogen und dann weitergegeben habe. Wikileaks hatte die Informationen über die Kriege in Irak und Afghanistan sowie unzählige vertrauliche Diplomatendepeschen via Internet öffentlich gemacht.

Insgesamt werden Manning 22 Verstöße gegen Militärgesetze vorgeworfen. Er habe mit seinen Taten unter anderem Kameraden gefährdet. Am schwersten wiegt die Anschuldigung, »den Feind unterstützt« zu haben - dieses Vergehen kann mit Todesstrafe geahndet werden. So weit wollen die Ankläger nicht gehen: Manning droht aber lebenslange Haft.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -