Revolution in Mitte unerwünscht

1. Mai-Abend-Demo mit 25 000 Teilnehmern vorzeitig aufgelöst / Henkel zufrieden

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.
Das Ende kommt abrupt. An der Spitzkehre Lindenstraße/Ecke Markgrafenstraße in Kreuzberg stoppt der bis dato weitgehend friedliche Aufzug. Lila Rauch wabert, ab und zu kracht ein Böller. Die Stimmung wechselt von entspannt zu angespannt – es wird unübersichtlich. Vor dem Jüdischen Museum, das an dieser Kreuzung liegt, wird ein Polizeiwärterhäuschen entglast. »Das kann ja wohl nicht sein, dass es hier knallt«, sagt ein Teilnehmer entsetzt.

Der Eskalation ist nach Aussage der Demonstrationsleitung aber ein Angriff der Polizei auf die Spitze des linksradikalen Aufzuges vorausgegangen. »Nachdem 120 Leute in die Markgrafenstraße eingebogen waren, wurden sie mit Tonfas und Pfefferspray attackiert«, sagt Jonas Schiesser. Er hat die Revolutionäre 1. Mai-Demonstration in Berlin mitorganisiert, zu der am Abend nach Veranstalterangaben 25 000 Menschen gekommen sind. Aus Schiessers Perspektive ist es Polizei und Senat »ein politisches Anlieg...


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