Pennälerin mit Feindbild
Nicht Sachkompetenz, sondern Protektion und taktisches Kalkül haben Familienministerin Kristina Schröder ins Amt geführt
Mit ihrem ehrgeizigen Ziel, Lebensentwürfe moderner Frauen in christdemokratischen Konservatismus zu integrieren, konnte die jüngste Ministerin im Kabinett Merkel nur scheitern.
»Schmäh den Spiegel nicht, wenn schief dein Angesicht.« Dieses Sprichwort hätte Kristina Schröder kürzlich in der Berliner Backfabrik in den Sinn kommen können, als sie ihr Buch »Danke, emanzipiert sind wir selber - Abschied vom Diktat der Rollenbilder« vorstellte. Sie war extra in die Wohngegend gegangen, in der viele wie sie ein modernes, selbstbestimmtes Leben führen - mit Beruf nach gediegener Ausbildung, mit Kindern und (meist) einer Beziehung gleichberechtigter Partnerschaft. Und hatte wohl auf breite Zustimmung gehofft. Stattdessen schlugen ihr nur unversöhnliche Kritik und beißender Spott entgegen, aber sie hatte die Urheber schnell ausgemacht: »Das linke politische Spektrum will Menschen umerziehen.« Es seien Ideologen, die sie angriffen.
Schwärmte für Kohl wie andere für PferdeTatsächlich hatte sie es mit Ideologen zu tun, vor zweieinhalb Jahren schon, als Angela Merkel die damals noch ledige Bundestagsabgeordnete...
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