Neun Haftbefehle nach 1. Mai

  • Lesedauer: 1 Min.

(dpa/nd). Nach den kleineren Scharmützeln vom 1. Mai in Berlin sind neun Haftbefehle gegen mutmaßliche Gewalttäter erlassen worden. Davon sitzen zwei Verdächtige im Alter von 19 und 35 Jahren in Untersuchungshaft, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Martin Steltner am Donnerstag mitteilte.

Dem 35-Jährigen werde Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zur Last gelegt, dem 19-Jährigen versuchte gefährliche Körperverletzung. Sieben Verdächtige wurden von der U-Haft verschont. Die Vorwürfe seien im Wesentlichen schwerer Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung oder Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Nach Einschätzung der Polizei war der 1. Mai in der Hauptstadt trotz kleinerer Vorfälle bei der Revolutionären 1.-Mai-Demonstration so friedlich wie seit Jahren nicht mehr verlaufen. In der Walpurgisnacht und am 1. Mai wurden 123 mutmaßliche Straftäter festgenommen. 124 Polizisten wurden verletzt - die meisten durch Stein- und Flaschenwürfe.

Auch Festgenommene, gegen die keine Haftbefehle erlassen wurden, müssen mit Strafverfahren rechnen. Ohne Termin beim Haftrichter müssen die Festgesetzten am Tag nach der Festnahme wieder auf freien Fuß kommen. 2011 nahm die Polizei noch 161 mutmaßliche Störer fest. Nach dem 1. Mai des Vorjahres hatte die Staatsanwaltschaft 74 Anklagen gegen Beschuldigte erhoben. Nur zwei Wochen nach den Ausschreitungen begann der erste Prozess. Ein Großteil der Prozesse endete zumeist mit Bewährungs- und Geldstrafen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!