Es gibt kein Rezept
Schauspielerin JUTTA HOFFMANN über Ammendorf, Sterntaler und Berufsrisiko
JUTTA HOFFMANN - anrührende Einheit von Liebenswertem und Störrischem. Bezaubernde Naivität, raffiniert durchsetzt von Oppositionsgeist. Ihr Mut: Anmut und Übermut. Sie hat deutsche Film und Theatergeschichte mitgeprägt, war » Inkarnation der DEFA-Hoffnung auf Weltgeltung«, schrieb Publizistin Jutta Voigt. Kürzlich war Jutta Hoffmann zu Gast bei »›nd‹ im Club«. Wir veröffentlichen Auszüge aus dem Gespräch.
nd: Jutta Hoffmann, Sie wurden jung, am Maxim-Gorki-Theater, zum Intendanten Maxim Vallentin gerufen, er kündigte Ihnen eine große Rolle in seiner Tschechow-Inszenierung an. Daraufhin Sie: »Aber mir gefallen Ihre Inszenierungen nicht.« Vallentin: »Tja, wenn Ihnen die Aufführungen des Intendanten nicht gefallen, müssen Sie das Haus verlassen.« Wieder Sie: »Ja, gut, dann muss ich eben das Haus verlassen.« Würden Sie, eine erfahrene Schauspiellehrerin, solch eine Reaktion heute noch weiterempfehlen?
Nein. Das war ziemlich kühn.
Sie konnten nicht anders?
Ich bin immer meinem Herzen gefolgt. Bevor ich gedacht habe, was richtig sei, habe ich es gefühlt. Ich wollte damals eine andere Art Theater spielen. Und es klappte dann ja auch. Ich hatte Glück.
Heute müsste man, als Anfänger, vorsichtiger sein?
Man muss durch vieles hindurch, allein schon, um zu lernen. Aber auch, um gesehen, bemerkt zu werden. Wer im falschen Moment »Nein« sagt, k...
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