Urwald mit Verfallsdatum

Relikte von Pücklers Jagdpark bei Weißwasser vom Tagebau Nochten bedroht

  • André Micklitza
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Noch stehen jahrhundertealte Bäume, so wie sie Hermann von Pückler auch beeindruckten. Aber der urtümliche Wald lichtet sich. Der Tagebau Nochten in Nordsachsen rückt unerbittlich vor.

Jagdschloss und Oberförsterei um 1870, Lith. Anstalt W. F. Preller
Jagdschloss und Oberförsterei um 1870, Lith. Anstalt W. F. Preller

Die Reste des Urwalds von Weißwasser und die wenigen Steine des einstigen Jagdschlosses des Fürsten Pückler sind nicht leicht zu finden. Vom Bahnhaltepunkt Schleife läuft man etwa sieben Kilometer südlich, vom westlichen Stadtrand von Weißwasser führt die Rennbahn hierher - der ehemalige Reit- und Kutschenweg des Grünen Fürsten in sein geliebtes Rückzugsgebiet.

Doch lange lohnt die Suche nicht mehr, wenn es nach den regionalen Kleingeistern und der Energiewirtschaft geht. Ausgerechnet hier, wo die Liebe Hermann von Pücklers zur Natur geboren wurde, droht sich bald die Wüste eines Tagebaus auszubreiten. Die Parks von Muskau und Branitz existierten heute nicht, hätte es diese »Schule der Natur« bei Weißwasser nicht gegeben. Gern zog sich Pückler für Tage und Nächte vom...


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