Frauen-Punk gegen Putin
Die feministische Punkband »Pussy-Riot« sind für provokative Auftritte bekannt. Wegen einer Aktion in einer orthodoxen Kirche sitzen die drei Frauen seit März in Untersuchungshaft. Ihnen drohen hohe Haftstrafen.
Drei Musikerinnen der feministischen Punk-Band »Pussy Riot« sitzen seit März in Moskau in Untersuchungshaft. Ihr »Verbrechen«: Sie hatten in der Christus-Erlöser-Kathedrale das Punk-Gebet »Mutter Gottes, vertreib uns den Putin« gesungen. Damit sollen sie die Gefühle der Gläubigen verletzt haben. Bei einer Verurteilung drohen den drei Frauen sieben Jahre Haft. In ihrem Lied prangern sie in teilweise vulgärer Sprache die »goldenen Schulterklappen« auf den schwarzen Kutten, die Prozession schwarzer Limousinen und die Kriminalisierung sexueller Minderheiten an.
Für die orthodoxe Kirche, auf deren Anzeige hin die Staatsanwaltschaft aktiv geworden ist, ist die Sache klar: die Tat von Nadeschda Tolokonnikowa, Maria Alechina und Ekaterina Samuzewitsch, so Erzpriester Wsewolod Tschaplin, sei schlimmer als Mord. Erstmalig seit 90 Jahren sitzen nun wieder Menschen wegen Kritik an der Amtskirche in russischer Haft.
Die Ende 2010 gegründete...
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