Steuergelder für Schrottreaktor?

Grünen-Politiker Kindler über ein neues Sicherheitsgutachten zu Angra 3

Im Februar 2010 hat die Bundesregierung eine Exportbürgschaft für das brasilianische AKW-Projekt Angra 3 im Grundsatz genehmigt. Dies ist wegen des Atomausstiegs und der Sicherheitsrisiken von Angra 3 höchst umstritten. Die endgültige Entscheidung soll nach Sicherheitsanalysen fallen. Nun liegt ein Gutachten vor. Mit dem Grünen-Politiker Sven-Christian Kindler, Mitglied des Haushaltsausschusses des Bundestags, sprach darüber Fabian Welters.

nd: Herr Kindler, die Bundesregierung möchte den Bau des brasilianischen Atomkraftwerks Angra 3 mit einer Bürgschaft über 1,3 Milliarden Euro absichern. Sie sind dagegen. Vor wenigen Tagen wurde ein lang erwartetes Sicherheitsgutachten veröffentlicht. Was hätte denn drin stehen müssen, damit Sie Ihre Meinung ändern?
Kindler: Es ist schizophren, wenn wir in Deutschland einen Atomausstieg beschließen, aber Schwarz-Gelb in anderen Ländern den Bau weiterer Reaktoren unterstützt. Deswegen müssen Atomexporte wie unter Rot-Grün wieder verboten werden. Angra 3 ist ein Schrottreaktor aus den 1970er Jahren, der in vielen zentralen Sicherheitsaspekten weit hinter den modernsten Standards zurückbleibt, das zeigt zum Teil auch das aktuelle Gutachten.

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