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NPD-Aufzug blockiert
Cottbus (dpa). Mehrere hundert Menschen haben am Samstag in Cottbus einen Aufmarsch der rechtsextremistischen NPD stundenlang blockiert. »Wir wollten den Neonazis auf keinen Fall unsere Straßen überlassen«, sagte Angelika Müller vom Bündnis »Cottbus Nazifrei!«. Mehr als 700 Menschen beteiligten sich nach Bündnisangaben an insgesamt neun Sitzblockaden. »Es ist phänomenal, dass sich den ganzen Tag über so viele Menschen friedlich auf die Straße gesetzt und den Neonazis den Weg versperrt haben«, betonte Müller.
Laut Polizei wurde der NPD-Aufmarsch mit knapp 100 Teilnehmern über Stunden aufgehalten. Während der angemeldeten Demonstration von 12 bis 16 Uhr hätten die Rechtsextremisten gerade einmal die Hälfte der geplanten Strecke geschafft, hieß es. Eine Sitzblockade musste nach Polizeiangaben am Samstagnachmittag geräumt werden. Bereitschaftspolizisten trugen eine Gruppe von 20 bis 30 Sitzblockierern von einer Spreebrücke im Cottbusser Stadtteil Sandow weg. Anzeigen habe es hier nicht gegeben.
Müller sprach von einem großen Erfolg für das Bündnis. So sei auf das Betreiben vieler Bürger die Aufmarschroute der Neonazis verlegt und verkürzt worden. Laut Polizei blieben die Aktionen insgesamt friedlich. Vier Personen seien wegen des Verdachts einer Straftat festgenommen worden. Das Aktionsbündnis kritisierte, die Beamten hätten teilweise unangemessen Gewalt angewandt und nannte »Schmerzgriffe«, den Einsatz von Pfefferspray sowie Faustschläge und Fußtritte.
Prominente Unterstützung für das Cottbusser Aktionsbündnis kam von Beate Klarsfeld. Sie ermutigte die Gegendemonstranten, sich aktiv gegen die Neonazis zur Wehr zu setzen.
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