»Der Kapitalismus als System ist tot«
Joachim Paul über die Synthese konservativer und linker Ideen und Politik als technisches Problem
Joachim Paul, Medienpädagoge und promovierter Biophysiker, war Spitzenkandidat der Piraten bei der NRW-Landtagswahl, wo die Partei am Sonntag 7,8 Prozent gewann. Über die Hoffnung auf alternative Lösungen, den Umbau des Sozialsystems und »Modellierungskompetenz« sprach mit ihm Thomas Blum.
Paul: Wir haben eine Menge Frust zu schultern. Die »Zornbürger« haben uns einen Vertrauensvorschuss gegeben. Bei der nächsten Wahl ist dann die Stunde der Wahrheit.
Zeigt die Zusammensetzung Ihrer Wählerschaft nicht, dass sehr unterschiedliche Wünsche auf die Piraten projiziert werden? Offenbar finden sich alle politischen Lager in Ihrer Partei wieder.
Ich finde das gut. Es ist in der Tat so, dass wir von der Union einige Wertkonservative haben, zum Teil tiefgläubige Menschen, die von der Politik der Union enttäuscht sind und ihre Ideen miteinbringen wollen. Da treffen schon mal wertkonservative auf linke und libertäre Ideen. Wir werden lernen müssen, den Dissens gegebenenfalls durch eine völlig andere, alternative Idee aufzulösen. Ein konkretes Beispiel: In Stuttgart gab es scheinbar, was den neuen Bahnhof betrifft, nur zwei Alternativen, entweder man lässt es so oder man legt einen Durchga...
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