Lötzsch und Misersky betreten die »Hall of Fame«
Jury wird nach Kritik im Fall Täve Schur vergrößert
Nach den Auseinandersetzungen um die Nichtaufnahme Täve Schurs in die »Hall of Fame« vor einem Jahr ziehen nun sechs neue Kandidaten in die Ruhmeshalle des deutschen Sports ein. Wurde die Jury 2011 für eine zu politische Entscheidung kritisiert, ist sie 2012 sogar noch politischer. Die Kritik wird kaum geringer werden.
»Wir haben gelernt, dass es sehr unterschiedliche Meinungen zu Sportkarrieren gibt«, sagt Michael Ilgner. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH) stand im vergangenen Jahr stark unter Druck, nachdem eine fragwürdige Jury dem DDR-Radsportidol Gustav-Adolf »Täve« Schur den Einlass in die »Hall of Fame« verwehrt hatte. Nun veröffentlichte Ilgner fünf neue Namen in der Ruhmeshalle. Drei von ihnen kommen aus dem Osten. Keiner war ein Idol der Massen.
Die Kritik daran, Schur trotz der großen sportlichen Erfolge seine politischen Ansichten als Grund für eine Verweigerung der Ehre vorzuhalten, hat die Sporthilfe nicht dazu bewogen, unpolitischer zu werden. Ganz im Gegenteil. Sportliche Aspekte sind in diesem Jahr sogar noch weiter in den Hintergrund gerückt.
So setzte sich etwa die ehemalige Hochspringerin Gretel Bergmann-Lambert in der Kategorie »Besondere Biografie durch die NS-Zeit« durch. Der Jüdin war 1936 v...
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