Schielen nach der Quote

MEDIENgedanken: Programmpolitik von ARD und ZDF

  • Katharina Dockhorn
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Regina Ziegler ist sauer, und selbst der verantwortliche Redakteur des ZDF stimmt in ungewohnter Offenheit in ihr Klagelied ein. Gemeinsam hatten sie die Tragikkomödie »Komm schöner Tod« für einen Sendeplatz um 20.15 Uhr konzipiert. Doch Chefredakteur Peter Frey verbannte den gelungenen Film von Friedemann Fromm, der von Sterbehilfe, Pflege und Schönheitswahn in einer alternden Gesellschaft in naher Zukunft mit einem überzeugenden Genre-Mix erzählt. Auch der Vorschlag, das Thema in anderen Sendungen zu vertiefen, stieß auf taube Ohren.

Selten hat ein Redakteur eines öffentlich-rechtlichen Senders in solcher Klarheit das Schielen auf die Quote im eigenen Haus kritisiert. Es sei ein eklatanter Fehler, sich nicht rechtzeitig gegen den Quotendruck als einzigen Erfolgsgradmesser gewehrt zu haben, stimmt ihm Bettina Reitz, Noch-Chefin der ARD-Tochter Degeto und designierte Fernsehdirektorin des Bayerischen Rundfunks während des Diskurses...


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