»Brisantes unter den Teppich gekehrt«

Die Altlasten des Kernforschungszentrums Jülich schaffen weiter Probleme

Die Altlasten des Kernforschungszentrums Jülich bei Aachen bereiten wenig Freude: Zwar beschloss der Bund nun, 152 Atommülltransporte abzublasen. Doch parallel wurde bekannt: Deutschland muss stark radioaktiven Müll aus dem britischen Skandal-Nuklearkomplex Sellafield aufnehmen – weil in den 90er-Jahren Jülicher Brennelemente nach Großbritannien abgeschoben wurden. AKW-Gegner sprechen von einem »dreckigen ›Atomdeal‹«. Derweil naht der nächste Skandal heran.

Abgeschaltet wurden sie bereits 1985 (»Merlin«), 1988 (»AVR«) beziehungsweise 2006 (»Dido«) – die drei Forschungsreaktoren des einstigen Kernforschungszentrum Jülich, das längst schlicht und neutraler Forschungszentrum Jülich heißt und bevorzugt zu anderen physikalischen Themen als der Atomforschung arbeitet. Doch die Altlasten der drei Klein-AKWs beschäftigen weiterhin die Menschen der Region und, nicht zuletzt, die Regierungen in Bund und Land. Und diese Geschichte wird uns auch ins Wendland führen, nach Schottland und in den Nordwesten Englands.

152 Castortransporte erstmal ausgesetzt
Natürlich hinterlassen auch Forschungsreaktoren atomaren Müll. Darum drohten zuletzt 152 Castortransporte binnen weniger Jahre – quer durch das einwohnerstärkste Bundesland und über teils dicht besiedelte Autobahnen sollten des AVRs Exkremente führen.

Doch im Brennelementezwischenlager im münsterländischen Ahaus, gut 170 Kilometer von Jülich entfernt, hä...





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