Widerstand in Lederhosen

In den Leipziger Meuten der 1930er Jahre kann man die Anfänge autonomer Jugendgruppen sehen

  • Heidrun Böger, Leipzig
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.
In Meuten-Tracht: Wolfgang und Rudolf Schieweg von der Leipziger Meute »Reeperbahn«. Beide wurden von der faschistischen Justiz wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu Zuchthausstrafen verurteilt.
In Meuten-Tracht: Wolfgang und Rudolf Schieweg von der Leipziger Meute »Reeperbahn«. Beide wurden von der faschistischen Justiz wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu Zuchthausstrafen verurteilt.

Es waren Lehrlinge und junge Arbeiter zwischen 14 und 18 Jahren, die sich ab Mitte der 30er Jahre in ihrem Leipziger Wohnviertel trafen und am Wochenende wandern gingen, so wie es Jugendliche auch heute tun. Man war in der Meute unterwegs. Ähnliche Gruppen gab es auch in Erfurt oder Dresden, allerdings wurden sie dort nicht so genannt. Wobei der Begriff »Meute« von den Leipziger Jugendlichen selbst nicht gebraucht wurde, Leipziger Meute war zunächst eher ein Begriff der Gestapo, um die Jugendlichen als großstädtische Rowdys zu diffamieren. Inzwischen hat hier eine Umdeutung stattgefunden, der Begriff gilt nicht mehr als negativ besetzt.

Ein freies Leben als Ziel

Die Jugendlichen benannten sich nach der Gegend, aus der sie stammten. Es gab die »Reeperbahn«, so hieß damals im Volksmund die Gegend um die Georg-Schwarz-Straße im Leipziger Westen, die »Lille«, benannt nach dem Lilienplatz im Osten der Stadt. Der »Hundestart« war die dri...


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