Vom Umschlagplatz zum Touristenmagnet

Einige große Seehäfen versuchen, vom Containerumschlag unabhängiger zu werden

  • Hermannus Pfeiffer, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Welthandel wächst 2012 nur noch langsam, aber Europas führende Seehäfen bauen rasant ihre (Über-)Kapazitäten aus.

Offenkundig in Festlaune, freute sich Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch kürzlich über einen Vertragsabschluss mit der Kreuzfahrtreederei Aida: Die Rostocker ließen vier ihrer Schiffe zum 823. Hafengeburtstag auf der Elbe paradieren. Eigentlich »Kleinkram« für Europas zweitgrößten Hafen, meinen viele Hamburger, doch Mitte Mai kamen rund 1,4 Millionen auswärtige Besucher zum Hafenfest. Der Überseehafen als Touristenmagnet soll das Geld in die Stadt spülen, welches die traditionelle Frachtschifffahrt nicht mehr mit vollen Händen abwirft.

Der Umschlag legte 2011 um 14 Prozent auf 9 Millionen Standardcontainer (TEU) zu, doch der Schreck der gerade überbrückten Krise sitzt noch tief. Sie traf Hamburg so hart, weil gerade Russland schwer betroffen war. Der Elbhafen ist für Osteuropa das Bindeglied nach Asien und China. Vor dem Crash war eine rasante Zunahme bis 2025 auf 28 Millionen Container erwartet worden - tatsächlich sackte der...


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