Russland vor neuem Raketenzeitalter
Angesichts der NATO-Abwehrschildpläne setzen Moskaus Militärs auf Umrüstung und Modernisierung
Kurz nach dem NATO-Gipfel von Chicago hat Russland eine neue atomwaffenfähige Interkontinentalrakete erfolgreich getestet. Moskauer Militärexperten sprachen von einer »Antwort« auf das von der Militärallianz vorangetriebene Projekt einer Raketenabwehr in Europa.
Kreml und Außenamt reagierten bisher nicht auf den jüngsten NATO-Gipfel in Chicago, wo das westliche Militärbündnis Pläne zur Stationierung von Teilen der globalen Raketenabwehr bekräftigte. Russland sieht dadurch seine Sicherheitsinteressen verletzt, Politiker und hohe Militärs drohten daher bereits mehrfach mit Gegenmaßnahmen. Worten folgen bereits Taten, wie der jüngste Test einer Interkontinentalrakete zeigt.
In der »Rossijskaja Gaseta«, dem offiziellen Verlautbarungsorgan der russischen Regierung, kündigte der Befehlshaber der strategischen Raketentruppen, Generalleutnant Sergej Karakajew, weitere Schritte zu deren Umrüstung und Modernisierung an. Dabei sollen vor allem die zuverlässigen, aber veralteten Raketensysteme der Typen RS-20 - im NATO-Jargon Satan -, RS-18 (Stiletto) und RS-12M Topol dur...
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