Suche nach verlorener Vielfalt
Auf der kulturellen Landpartie im Wendland geben Künstler und Handwerker Einblicke in ihr Schaffen
Die Anti-Atom-Bewegung im Wendland zeigt mit der kulturellen Landpartie, dass sie ihr Leben eigentlich anders verbringt, als bei Atomtransporten mit einem Riesenchaos größtmöglichen Widerstand zu leisten. Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten öffnen Künstler und Handwerker die Hoftore und präsentieren ihre Arbeiten. Der Holzhandwerker Michail Schütte und der Bierbrauer Udo Krause stehen mit ihrem Schaffen in einer Tradition, die im östlichen Niedersachsen längst aus dem Bewusstsein geraten ist.
Für einen Laien mag Michail Schüttes Holzlager hinter der Werkstatt belanglos aussehen. Äste und Baumstämme sind auf anderthalb Meter Länge gesägt und grob aufeinandergestapelt. Kaum ein Holz sieht wie das andere aus: Robinien haben einen krummen Wuchs, und die Hölzer lassen sich kaum stapeln, die Rinden der Pflaumenhölzer sind bemoost, Pappelholz dagegen ist hell und rissig. Schütte lagert auch Eiben-, Eschen- und Erlenholz sowie eisenschwere Buchsbaumknüppel. Für ihn ist das frisch geschlagene Holz der Rohstoff für sein Handwerk. Wer seine Arbeiten kennt, wird die Stapel hinter seinem Haus wertschätzen.
Der gelernte Zimmermann sägt, spaltet und behaut die Stämme. Er schnitzt Bestecke, Schüsseln und Teller, baut Kinderspielzeug und filigrane Schachfiguren, fertigt Stühle und Tische an. Am liebsten arbeitet der 43-Jährige unter dem Vordach vor seiner Werkstatt an der Wippdrehbank mit Fußbetrieb. Gekonnt drechselt er mit einem Meiß...
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