Joachim Gauck zwischen den Fronten
Der Bundespräsident reiste nach Israel und in die Palästinensergebiete
Joachim Gauck ist zu einem Staatsbesuch in Israel eingetroffen - eigentlich Routine für einen Bundespräsidenten. Doch für dieses Staatsoberhaupt ist die Reise ein Balanceakt: Die Vita Gaucks hat bei Israelis und Palästinensern Erwartungen wie Befürchtungen geweckt.
Falls er aus dem Wagenfenster schaut, am Donnerstag morgen, auf dem Weg nach Ramallah, wird Bundespräsident Joachim Gauck die Vergangenheit sehen: um die acht Meter hoch, aus aneinandergereihten Fertigteilen aus Beton. »Ich hoffe, dass ihn diese Mauer an sein eigenes Leben erinnert«, sagt Salam Fajad, Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, »und ich hoffe, dass er auf Grund dieser Erfahrung seinem Herzen folgen und deutlich Stellung beziehen wird.«
Eigentlich sind Besuche von Bundespräsidenten in der Region Routine. Nach ihrem Amtsantritt landen Deutschlands Staatsoberhäupter mal früher, mal später zunächst in Israel, werden vom dortigen Staatspräsidenten mit militärischen Ehren empfangen, besuchen die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vaschem, bekennen sich nach einem Mittagessen mit dem Premierminister vor der Presse zu Frieden, Existenzrecht und Sicherheit des Staates Israel und fahren dann gegen Ende zu kurzen Treffe...
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