Ultimatum verschärft Lage in Syrien
USA für Schritte außerhalb des Sicherheitsrates
Damaskus (AFP/nd). Die syrischen Regierungsgegner haben Präsident Baschar al-Assad ein Ultimatum bis diesen Freitag gestellt, um die Gewalt im Land zu beenden und den Friedensplan des UN-Sondergesandten Kofi Annan umzusetzen. Ansonsten fühlten sich die Assad-Gegner nicht mehr an den Plan gebunden, warnte die »Freie Syrische Armee« am Donnerstag. Die USA deuteten erstmals an, bei weiterer Zunahme der Gewalt notfalls auch ohne den UNO-Sicherheitsrat zu handeln.
Der Sicherheitsrat konnte sich trotz des Massakers von Hula (über 100 Tote) weiterhin nicht auf eine gemeinsame Haltung in der Syrien-Krise einigen. Während Russland als traditioneller Verbündeter Syriens zusätzliche Strafmaßnahmen gegen Damaskus erneut ablehnte, sprach sich die US-Botschafterin bei der UNO, Susan Rice, dafür aus, den Druck auf die syrische Regierung zu erhöhen.
Wenn der Sicherheitsrat weiter uneinig bleibe, müssten dessen Mitglieder und die internationale Gemeinschaft prüfen, »ob sie bereit sind, Maßnahmen außerhalb des Annan-Plans und der Autorität dieses Rates zu ergreifen«, sagte Rice. Was für Maßnahmen das sein könnten, erklärte sie aber nicht.
Der französische Präsident François Hollande hatte zuletzt einen Militäreinsatz in Syrien unter dem Mandat der UNO nicht mehr ausgeschlossen. Die UN-Vetomächte China und Russland erteilten dem eine Absage.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.