Millionenprozess gegen Shell und BASF
Gericht wies Entschädigungsantrag zunächst ab / Opfer und Umweltschützer hoffen weiter auf Verurteilung
In Brasilien kamen drei ausländische Chemieunternehmen zunächst mit einem blauen Auge davon.
Nach Angaben des Arbeitsministeriums von Campinas ist die Pestizidfabrik Paulínia (SP) in der gleichnamigen Kleinstadt Auslöser »einer der schlimmsten Umweltverschmutzungen, die jemals in Brasilien passiert sind«. Über Jahrzehnte soll die Anlage 125 Kilometer nordwestlich der Millionenstadt Sao Paulo hunderte Angestellte und das Grundwasser vergiftet haben. 1974 in Betrieb genommen von der niederländischen Shell, kurzzeitig übernommen von der American Cyanamid aus den USA, war die Anlage zur Herstellung hochgiftiger Schädlingsbekämpfungsmittel bis zu ihrer Schließung 2002 im Besitz des deutschen Chemieriesen BASF.
Vergangene Woche beantragte das brasilianische Arbeitsministerium beim Gericht in Campinas die Hinterlegung von Garantien von einer Milliarde Real (400 Millionen Euro). Auf diese Summe schätzen Staatsanwaltschaft, Opferverbände und Gewerkschaften den Gesamtschaden. Doch die Multis kamen zunächst davon. Das Gericht wies de...
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