Erdogan wünscht Abtreibungsverbot
Frauenverbände und Oppositionspolitikerinnen protestieren
Besorgt wegen sinkender Geburtenraten hat der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan Abtreibung mit Mord gleichgesetzt. Es sei gleich, ob ein Kind im Mutterleib oder nach der Geburt getötet werde, erklärte Erdogan auf einer internationalen Parlamentarierkonferenz.
Seit Jahren predigt Erdogan, eine Türkin, die ihr Land liebt, solle mindestens drei Kinder gebären. Für die Türkinnen auf Zypern hat er die Latte auf mindestens vier Kinder erhöht und bei einem Staatsbesuch in Kasachstan empfahl Erdogan jeder Kasachin mindestens fünf Kinder. Begründung: Die Bevölkerung sei zu klein für ein so großes Land wie Kasachstan.
Tatsächlich entfernt sich die Türkei immer weiter von Erdogans Wunsch nach drei Geburten pro Türkin. Die Rate ist mittlerweile auf 2,1 Geburten pro Frau gefallen. Das ist der Wert, bei dem die Bevölkerungszahl langfristig stabil bleibt. Vorerst aber wächst die Bevölkerung aufgrund des niedrigen Durchschnittsalters noch immer kräftig. In zwei, drei Jahrzehnten könnte damit allerdings Schluss sein. Ein für Erdogan offenbar schwer erträglicher Geda...
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