Gestalter entern Tempelhof
Das Designfestival DMY
(dpa). Vom Plastikflaschen-Schaukelpferd aus China bis zur rollenden Küche aus Österreich: Beim Designfestival DMY präsentieren mehr als 500 Kreative aus aller Welt ihre Produkte. In seiner zehnten Ausgabe hat sich das Festival über 20 000 Quadratmeter im alten Flughafen Tempelhof ausgebreitet. »Wir haben damit unser größtes Volumen bisher erreicht«, sagte Veranstalter Jörg Suermann. Von Mittwoch bis Sonntag werden mehr als 30 000 Besucher erwartet.
Bei dem Festival sind erstmals auch die Nominierten für den seit 1969 verliehenen Designpreis der Bundesrepublik Deutschland zu sehen: von der Uhr bis zum Auto. Unternehmen wären gut beraten, sich dort umzusehen, empfahl Jurymitglied Uta Brandes. 19 Hochschulen sind beim Festival dabei. Ein Länderschwerpunkt ist China.
Außerdem gibt es eine »Lange Nacht der Designstudios«, einen Shoppingabend sowie weitere Ausstellungen über Berlin verteilt. Im Szeneclub Kater Holzig kann der Besucher anhand von Gartenstühlen lernen, was »Upcyling« ist - alte Materialien werden zu Designer-Objekten. Ein Symposium befasst sich mit der Rolle von Gestaltung für die Geschäftswelt. »Wir sind der Meinung, dass das Ausstellen von Design nicht ausreichend ist«, erklärt Suermann zum Rahmenprogramm.
Das Festival gilt als Plattform, um Designkunst und Trends kennenzulernen. Am Dienstag wurde in den Hangars noch gebohrt und gehämmert. Das Spektrum reicht vom mobilen Spielplatz für 25 Kinder bis zu Wasserhähnen eines bekannten deutschen Herstellers. Designer aus Taiwan stellen sich unter dem Motto »Bauern-Kreativität« vor: Sie entwarfen Hocker aus Bambuspapier und eine Urne aus Maisstärke, die abbaubar ist. Wer die gute alte Mark vermisst: Im Festival-Katalog ist eine Tapete mit D-Mark-Scheinen zu finden.
Maciej Chmara und Anna Rosinke aus Wien zeigen ihre »Mobile Gastfreundschaft« - eine Freiluft-Küche aus Kiefer mit Platz für acht Leute. Sie kann so klein wieder zusammengebaut werden, dass sie auf eine Palette passt.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.