Joachim Mollenschott gestorben
Ehemaliger nd-Fotograf wurde 83 Jahre alt
Mit 15 Jahren hatte man ihn zu den Flakhelfern geholt und nach Warschau kommandiert, von wo er fliehen und nach vielen Abenteuern wieder in seine Geburtsstadt Berlin heimkehren konnte. Bei einem Luftangriff starb sein Vater, er selbst überlebte im Keller und wurde von einem der SPD nahestehenden Onkel in Johannisthal versteckt. Von der SS aufgespürt und verhaftet, verschleppte man ihn nach Ruhlsdorf, wo ihm erneut die Flucht gelang. Nach der Befreiung Berlins widmete er sich mit bescheidenen Möglichkeiten seiner großen Leidenschaft - dem Fotografieren.
Schon in den ersten Tagen des »nd« gehörte er zu denen, die der Zeitung täglich aktuelle Bilder lieferten. »Molli« wurde für die Leser bald zum Begriff und seine Bilder gewannen ständig an Qualität. Mitte der 50er Jahre wechselte er zur »Wochenpost« und dann zur »NBI«, für die er mehr als eine Weltreise unternahm. Als er 1986 die Kamera beiseitelegte, ordnete er seine mehr als Zehntausend Bilder und überließ sie dem preußischen Kulturbesitz. Solange seine Gesundheit es gestattete, nahm er gemeinsam mit seiner Frau Elvira aktiv am kulturellen Leben der nd-Senioren teil.
Klaus Huhn
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