Joachim Mollenschott gestorben

Ehemaliger nd-Fotograf wurde 83 Jahre alt

  • Lesedauer: 1 Min.
Am 2. Juni starb 83-jährig mit Joachim Mollenschott ein Mitbegründer des »nd« und einer der profiliertesten Fotografen der DDR.

Mit 15 Jahren hatte man ihn zu den Flakhelfern geholt und nach Warschau kommandiert, von wo er fliehen und nach vielen Abenteuern wieder in seine Geburtsstadt Berlin heimkehren konnte. Bei einem Luftangriff starb sein Vater, er selbst überlebte im Keller und wurde von einem der SPD nahestehenden Onkel in Johannisthal versteckt. Von der SS aufgespürt und verhaftet, verschleppte man ihn nach Ruhlsdorf, wo ihm erneut die Flucht gelang. Nach der Befreiung Berlins widmete er sich mit bescheidenen Möglichkeiten seiner großen Leidenschaft - dem Fotografieren.

Schon in den ersten Tagen des »nd« gehörte er zu denen, die der Zeitung täglich aktuelle Bilder lieferten. »Molli« wurde für die Leser bald zum Begriff und seine Bilder gewannen ständig an Qualität. Mitte der 50er Jahre wechselte er zur »Wochenpost« und dann zur »NBI«, für die er mehr als eine Weltreise unternahm. Als er 1986 die Kamera beiseitelegte, ordnete er seine mehr als Zehntausend Bilder und überließ sie dem preußischen Kulturbesitz. Solange seine Gesundheit es gestattete, nahm er gemeinsam mit seiner Frau Elvira aktiv am kulturellen Leben der nd-Senioren teil.

Klaus Huhn

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -