Erneut Razzien in Rockerclubs

Festnahme in Polen

  • Lesedauer: 2 Min.

Mönchengladbach (AFP/nd). Mit Razzien in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg ist die Polizei erneut gegen Rockergruppen vorgegangen. Bei den voneinander unabhängigen Aktionen seien am Dienstagabend Clubräume sowie Wohnungen führender Clubmitglieder durchsucht worden, teilten die Polizeibehörden am Mittwoch mit. Festgenommen wurde niemand.

Hintergrund der Aktion in Nordrhein-Westfalen sind Ermittlungen wegen einer Auseinandersetzung zwischen rund hundert Mitgliedern der verfeindeten Rockerclubs »Hells Angels« und »Bandidos« mit drei lebensgefährlich Verletzten im Januar in Mönchengladbach. Durch die Durchsuchungen sollten mögliche weitere Verdächtige identifiziert und Beweismaterial gesichert werden, erklärten die Beamten. Die Razzia, an der auch Spezialeinsatzkräfte beteiligt waren, betraf Räume von Rockerclubs in Krefeld und Willich sowie Wohnungen von Mitgliedern in Krefeld, Köln, Düsseldorf und Solingen. Bereits im Februar hatten Ermittler wegen des Vorfalls in Mönchengladbach Durchsuchungen im Milieu gestartet. Die Auswertung der gefundenen Beweise dauere noch an, erklärten die Ermittler.

In Potsdam durchsuchten Beamte aus Berlin und Brandenburg zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage einen örtlichen Treffpunkt der »Hells Angels«. Zudem wurde ein Auto kontrolliert. Die Beamten nahmen nach eigenen Angaben die Personalien von zehn Personen auf und stellten eine Machete, vier Messer und Pfefferspray sicher. Die Aktion steht im Zusammenhang mit dem Verbot eines Berliner Ablegers der »Hells Angels« in der vergangenen Woche. Die Polizei will verhindern, dass sich Rocker auf Brandenburger Gebiet eventuell neu formieren. Zehn Menschen wurden in dem Vereinsheim angetroffen und kontrolliert. Laut Polizei handelte es sich bei einigen tatsächlich um übergelaufene Bandidos aus der Hauptstadt. In den vergangenen Wochen waren Polizei und Staatsanwaltschaften mehrfach gegen Rockerclubs vorgegangen. Hintergrund sind Ermittlungen wegen Drogen- und Waffenhandels und anderer Delikte sowie behördliche Verbote einzelner regionaler Ableger.

Unterdessen wurde ein Mitglied der verbotenen Kieler Hells Angels in Polen festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Kiel hatte den 39-Jährigen per internationalem Haftbefehl gesucht. Die polnischen Behörden fassten den Mann am Dienstag im Großraum Danzig.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.