Die Psyche der Studenten leidet

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Die psychische Belastung für Studenten in Brandenburg wird offenbar größer. Sowohl im Bereich des Studentenwerkes Potsdam als auch des Studentenwerkes Frankfurt (Oder) steigt die Zahl der psychologischen Konsultationen deutlich schneller als die Zahl der Studenten. Das geht aus der Antwort von Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (für SPD) auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Peer Jürgens (LINKE) hervor.

Demnach haben im Bereich Potsdam im vergangenen Jahr 609 Studierende von der Möglichkeit der psychotherapeutischen Konsultation Gebrauch gemacht, zwei Jahre zuvor seien es 459 gewesen. Das war ein Plus von 33 Prozent. Ein Beratungsgespräch suchten im vergangenen Jahr 192 Studierende, im Jahr 2009 waren es bloß 161, was einem Zuwachs von 20 Prozent entspricht. Noch deutlicher wird es im Bereich Frankfurt (Oder), wo sich die Zahl der Konsultationen von 89 auf 143 und damit um 60 Prozent erhöhte. Die Zahl psychologischer Beratungen wuchs dort von 54 auf 84 und damit um 58 Prozent.

Angst und Panikstörungen wurden 2011 von sieben Prozent der Studierenden als Grund angegeben, warum sie eine psychotherapeutische Beratung im Studentenwerksbereich Potsdam in Anspruch genommen haben. Diese Zahl hat sich binnen von zwei Jahren nahezu verdoppelt. Zukunftsangst treib 7,4 Prozent der Hilfesuchenden in die Beratungszimmer, zwei Jahre zuvor waren es noch 5,8 Prozent. Die Zahl aller Studierenden in Brandenburg liegt relativ konstant bei zirka 50 000.

Der Abgeordnete Jürgens führt die Besorgnis erregende Entwicklung auf das verbindliche Bachelor-Master-Abschlusssystems zurück. Das habe die Anspannung erhöht und die allgemeine Lage für die Studierenden deutlich schwieriger gemacht.

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