Bahr: Keine Konfrontation mit Russland

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Berlin (nd-ja). Als »worst case« (schlimmsten Fall) für das NATO-Bündnis bezeichnet Egon Bahr die Möglichkeit, dass ein künftiger republikanischer USA-Präsident zur Politik der Konfrontation mit Russland zurückkehren könnte. Bahr äußerte sich in einem Gespräch mit dem Online-Magazin »Das Blättchen«. Er sagte: »Wenn ein Teil der amerikanischen politischen Elite heute meinte, der Anspruch der USA (...) gestatte kein kooperatives Verhältnis, selbst zu einem Russland nicht, das kein weltanschaulicher Feind und auch kein militärischer Gegner mehr ist, dann widerspräche dies zutiefst deutschen und europäischen Sicherheitsinteressen. In einem solchen Fall muss die Gefolgschaft verweigert werden, denn Stabilität und Sicherheit sind in Europa nicht ohne oder gegen Russland zu gewährleisten, sondern nur mit diesem.« Das sei die Erfahrung von 45 Jahren Kalter Krieg.

Die USA handelten nach Lage ihrer Interessen und benutzten die NATO von Fall zu Fall als Hilfsinstrument, sagte Bahr. Es könne nicht europäisches Interesse sein, sich dem a priori unterzuordnen. »Es kann durchaus in unserem souveränen Interesse liegen, nein zu sagen. Die Absage Schröders an die Irak-Intervention war richtig. Die Ablehnung einer Rückkehr zur Konfrontation mit Russland wäre, sollte die Frage sich stellen, ebenso notwendig und richtig.«

Im Hinblick auf den Iran-Konflikt fand Bahr es »sehr beruhigend, wenn die USA tun, was sie können, damit Israel nicht unabhängig von Washington zuschlagen kann«. Er sehe aber durchaus einen Unsicherheitsfaktor: »Es wird viel davon abhängen, ob die USA auf Dauer die Kraft finden, Netanjahu festzuhalten.«

Komplettes Gespräch ab Montag unter www.das-blaettchen.de

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