Heiterer, kluger Beistand
Bestechende Erzählkunst: Vor 125 Jahren wurde Bruno Frank geboren
Sie saßen unter der Sonne Kaliforniens und dachten an die verlorene Heimat. Das deutsche Elend, schrieb Thomas Mann, währte schon zu lange, es fraß zu tief und zehrte an allen. Sie trafen sich häufig, diskutierten, lasen aus neuen Arbeiten, hörten Musik, feierten. Ein bisschen Heimat boten ihnen die Häuser Thomas Manns, Feuchtwangers, Bruno Franks oder Salka Viertels.
Das Heim der Franks, erzählt Ludwig Marcuse in seinen Erinnerungen, ist ihm der »liebste Unterstand« geworden. Sie, Liesl, schön und hilfsbereit, einzige Tochter des Operettenstars Fritzi Massary, griff gefährdeten und bedürftigen Emigranten unter die Arme, er, Bruno, der Mann mit dem »kräftigen Appetit auf Frauen, Freunde, Bücher und Wein«, war ein charmanter, hoch geschätzter Schriftsteller, witzig, gebildet, generös, Nachbar der Mann-Familie schon damals, als der Autor der »Buddenbrooks« am Münchner Herzogpark residierte.
Er hatte, geboren am 13. Juni 1887 in St...
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