Die Schattenseite

Polnische und russische Hooligans liefern sich am Rande des EM-Spiels beider Nationalmannschaften üble Auseinandersetzungen

  • Thomas Dudek, Warschau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die EM in Polen und der Ukraine hat ihre ersten Schattenseiten. Am Dienstag, am Rande des Spiels Polen gegen Russland, das 1:1 ausging, lieferten sich polnische und russische Hooligans heftige Straßenschlachten in der polnischen Hauptstadt. 184 verhaftete Gewalttäter, viele Verletzte, darunter 10 Polizisten sind das traurige Fazit des Tages.

Der Dienstag schien trotz aller Befürchtungen friedlich zu werden. »Druschba«, war in vielen Warschauer Kneipen zu hören, in denen polnische und russische Fans gemeinsam feierten. In der ganzen Stadt sah man die Anhänger beider Mannschaften, die sich für die Erinnerungsalben zu Hause für Gruppenfotos aufstellten. Gewalt lag nicht in der Luft, trotz des angekündigten Marsches russischer Fans zum Nationalstadion.

Am Ronde Charles de Gaulle sah die Stimmung ab 16 Uhr jedoch schon anders aus. »Kurwa, wie kommen wir an die Ruskis ran?«, fragt ein kurzgeschorener Jugendlicher und blickt aus dem Fenster der »Pijalnia«, einer bei Warschauer Fußballfans beliebten Kneipe. Nach knapp zwei Minuten ist er mit seinen drei Kollegen aus der Kneipe wieder verschwunden.

Mehr solcher kurzgeschorener Gestalten sieht man auf einer kleinen Anhöhe am Rondo Charles de Gaulle. Viele von ihnen tragen Legia-Warschau-Shirts, bei anderen ist der Aufdruck ...


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