Rochade der Museen

Bund finanziert Haus für die Sammlung Pietzsch

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Dalí, Miró, Magritte, Rothko, und, und, und - die Sammlung Pietzsch ist hochkarätig wie kaum eine andere Privatsammlung der Moderne weltweit. Jetzt gibt es unerwartet Geld vom Bund, um sie auch zeigen zu können.

Durchbruch für das seit langem geplante Museum des 20. Jahrhunderts in Berlin: Der Haushaltsausschuss des Bundestags bewilligte am Dienstag überraschend 10 Millionen Euro für den Umbau der Gemäldegalerie am Kulturforum, wie Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) mitteilte. Damit seien die Weichen für eine dauerhafte Unterbringung der weltberühmten Sammlung Pietzsch im Kontext der Nationalgalerie gestellt.

Das Sammlerehepaar Ulla und Heiner Pietzsch hat dem Land Berlin seine auf 120 Millionen Euro geschätzte Sammlung vertraglich zugesagt - vorausgesetzt, sie wird dauerhaft gezeigt. Die Kollektion gilt mit ihren rund 150 Werken weltweit als eine der wichtigsten Privatsammlungen der Moderne.

Mit den jetzt bewilligten 10 Millionen Euro kann laut Neumann eine große Rochade zum Umbau der Berliner Museumslandschaft anlaufen. Die Alten Meister aus der Gemäldegalerie wandern vorübergehend ins Bode-Museum auf die Museumsinsel. Dafür kann die Sammlung Pietzsch in die dann freie und umgestaltete Gemäldegalerie einziehen. Zusammen mit der in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Neuen Nationalgalerie soll daraus einmal das Museum des 20. Jahrhunderts entstehen. Den Plan gibt es seit Jahren. Bisher fehlte das Geld.

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Dachgesellschaft der Staatlichen Museen in Berlin, begrüßte den Beschluss zum Nachtragshaushalt. »Das ist ein wunderbarer Schritt, um Berlin als Stadt der Moderne international herausragend zu profilieren«, sagte Präsident Hermann Parzinger. Ausdrücklich dankte er Neumann für seinen Einsatz bei dem Projekt.

Auch Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD) zeigte sich hocherfreut. »Diese Entscheidung ist Voraussetzung dafür, dass die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ihren Teil des Schenkungsvertrages erfüllen und Berlin das großzügige Geschenk des Sammlerehepaares Pietzsch annehmen kann.« Das Land soll die Werke als Dauerleihgabe an die Museumsstiftung weitergeben.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.