Krähen-Alarm in Kreuzberg

Im Frühjahr häufen sich die Attacken der Vögel

  • Judith Rakowski
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Vorgestern erwischte es auch den Fotografen dieser Zeitung: »Plötzlich ein Schlag von hinten, völlig lautlos - ich wusste gar nicht, wie mir geschieht.« Eine Krähe hatte ihn direkt vor seiner Haustür in Kreuzberg ins Genick gehackt.

Dabei handelt es sich nicht etwa um einen Einzelfall: Gerade im Frühsommer häufen sich in Berlin und anderen Großstädten solchen Attacken. Nur selten allerdings kommt es dabei zu Körperkontakt und leichten Verletzungen. Ornithologe Jens Scharon vom Naturschutzbund Berlin (NABU) kann das im Frühjahr auftretende Phänomen erklären: »Es handelt sich um Ablenkungs- oder Verteidigungsmanöver zum Schutz der Küken.« Die Übeltäter seien fast immer Nebelkrähen, die sich in der Stadt besonders stark ausgebreitet hätten. »Von Mai bis Mitte Juni reagieren die Altvögel besonders aggressiv, da sich die Jungen in der Ästlingsphase befinden«, weiß der Fachmann.

Die Ästlingsphase heißt so, weil in dieser Zeit die J...


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