Die südlichste Fanmeile dieser EM

In Sewastopol, der »russischsten Stadt der Ukraine«, jubelt man im FK-Stadion zwei Mannschaften zu: Russland und der Ukraine

  • Jirka Grahl, Sewastopol
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

In Sewastopol auf der Krim sind fast drei Viertel der Bewohner Russen, die ukrainische und die russische Flotte haben hier ihre Schiffe zu liegen. Beim Spiel Russland gegen Polen waren die Sympathien klar verteilt.

Maxim Karatajew, Fanmeilen-Chef in Sewastopol
Maxim Karatajew, Fanmeilen-Chef in Sewastopol

»Njet, iswinitje, paschalsta!« Die Kellnerin schüttelt den Kopf. Alle Tische unter der Großbildleinwand sind heute reserviert. Schon am frühen Abend ist es am Dienstag schwer, einen Platz auf einem der Korbstühle im Restaurant »Bliz« zu bekommen. Die Leute haben vorbestellt. Russland spielt am Abend gegen Polen, noch dazu ist der »Tag Russlands«, und wo ließe sich heute im ukrainischen Sewastopol besser Fußball gucken als in einer der Strandbars am Primorski-Prospekt? Die Sonne versinkt flirrend im türkisfarbenen Meer, Familien spazieren unter Kastanien zum Delfinarium, junge Männer mit breiten Schultern führen Mädchen in Sommerkleidern über den Boulevard. Es gibt Kwas vom Fass und Softeis vom Stand. Die neoklassizistischen Fassaden im Leninitzky-Bezirk strahlen in Weiß.

In einem Café sitzen schon die ersten Fans: Als auf dem Bildschirm die Bilder russischer Fans in Warschau gezeigt werden, rennende Hooligans, Polizisten mit Schlag...


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