Mauergedenkstätte erst 2014 fertig
Erweiterung aufgrund von fehlenden Grundstücken noch nicht möglich
(dpa). Die Mauergedenkstätte in der Bernauer Straße wird mit ihrer letzten Erweiterung voraussichtlich erst 2014 fertig und nicht mehr in diesem Jahr. Der Grund sind fehlende Zugangsrechte auf einigen Privatgrundstücken. Hier sind in den vergangenen Jahren Gärten entstanden, die den einstigen Grenzpostenweg blockieren, an dem eigentlich nach und nach in mehreren multimedialen Ausstellungen die Geschichte der Berliner Mauer erzählt werden soll. Zwei dieser Ausstellungen - sogenannte Themenstationen - wurden am Montag in den Blöcken zwischen Wolliner Straße und Ruppiner Straße eröffnet. Hier hatte sich die Stiftung Berliner Mauer bereits alle Grundstücksrechte gesichert.
Die Bernauer Straße galt als Symbol der deutschen Teilung, weil es hier nach dem Mauerbau 1961 zu zahlreichen dramatischen Fluchtaktionen kam. Eine Häuserfront gehörte zum Osten und der Bürgersteig davor zum Westen. »Wir wollen uns bemühen, den Abschnitt zwischen Ruppiner Straße und Brunnenstraße 2014 fertigzustellen«, sagte Stiftungsdirektor Axel Klausmeier. Nach seinen Worten fehlen der Stiftung hier noch drei Grundstücke, um den Postenweg in geplanter Länge öffnen zu können. Planungsrechtlich wären auch Enteignungen möglich. Der Berliner Kulturstaatssekretär und Stiftungsratsvorsitzende André Schmitz bekräftigte jedoch bei der Eröffnung der neuen Themenstationen, dass es keine Enteignung geben werde. Er hoffe weiterhin auf eine Einigung. Zurzeit gibt es aber keine Gespräche.
An der Bernauer Straße entsteht seit einigen Jahren eine Erinnerungslandschaft, die das Ausmaß der einstigen Grenzanlage zwischen Ost und West erlebbar machen soll. Für die Erweiterung der Gedenkstätte, in die Reste der einstigen Sperranlagen zwischen Ost- und West-Berlin einbezogen wurden, sind 28 Millionen Euro von Bund, Land und EU veranschlagt, davon 18 Millionen Euro nur für Grundstückskäufe.
Eigentlich sollte das 1,4 Kilometer lange Gedenkstättenareal zwischen Gartenstraße und Mauerpark Ende 2012 komplett fertiggestellt sein. Doch nicht alle Privateigentümer an den Grundstücken dort wollten ihr Gelände an die Stiftung verkaufen. Die Anwohner fürchten sich vor dem zu erwartenden Besucherstrom vor ihren Häusern, wenn der einstige Kolonnenweg wieder durchgängig begehbar sein sollte. »Wir haben mit mehr als 100 Grundstückseignern gesprochen«, erläuterte Klausmeier. Nach seinen Worten war vor einem Jahr noch der Erwerb von 18 Grundstücken offen und deshalb ein Vermittler eingeschaltet worden. Nach Ende des Mediationsverfahrens würden jetzt noch drei Eigentümer - darunter die Gemeinschaft eines Mehrgenerationenhauses - eine teilweise Veräußerung ihrer Grundstücke ablehnen.
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