Anstoß

Marginalien zur Fußball-EM Heute: JOCHEN SCHMIDT

Wenn ich für die deutsche Autorennationalmannschaft spiele, ärgere ich mich manchmal über Tore, die auf die falsche Art fallen, weil solche Schein-Erfolge den taktischen Lernprozess behindern. Ein Spieler ist falsch gelaufen oder hat den richtigen Pass nicht gespielt, aber durch das Tor gerät das aus dem Blickfeld. In Wirklichkeit gibt es natürlich keine logische Art, Tore zu schießen, sondern nur Fehler des Gegners. Ein Fehler kann es sein, selbst ein Tor schießen zu wollen; die Griechen vermeiden das sehr geschickt.

Meine Haltung erinnert mich an Karl Ludwig von Pfuel, einen preußischen Offizier in russischen Diensten, der uns in Tolstois »Krieg und Frieden« begegnet: »In seiner Vorliebe für die Theorie hasste er jede Praxis und wollte nichts von ihr wissen. Er konnte sich sogar über einen Misserfolg freuen, denn da der Misserfolg ja nur daher rührte, dass man sich in der Praxis nicht streng genug an seine Theorie gehalten hatte...


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