Ein Minarett zu viel
In Nürnberg soll erstmals eine Moschee einen Turm bekommen - im Rathaus wird darüber gestritten
Elf Moscheen gibt es in Nürnberg, keine löste bisher Streit aus. Denn als unscheinbare Hinterhofgebäude werden sie kaum wahrgenommen. Das will jetzt eine Gemeinde ändern; sie plant eine Moschee samt Minarett - und sorgt damit für einen handfesten Rathausstreit.
Ein Streit über einen Moschee-Neubau - in einer Stadt wie Nürnberg schien das noch vor kurzem undenkbar. Elf Moscheen gibt es bereits in der Frankenmetropole, in der vor allem Türken eine zweite Heimat gefunden haben. Über keines der islamischen Gotteshäuser gab es in der Vergangenheit größere Diskussionen. In unscheinbaren Hinterhofgebäuden untergebracht, für Außenstehende kaum wahrnehmbar, treffen sich dort Muslime regelmäßig zum gemeinsamen Gebet.
Über ein Minarett verfügt allerdings keines der elf islamischen Gotteshäuser. Doch das will jetzt die Ahmadiyya-Gemeinde ändern. Mit ihrer im Stadtteil Hasenbuck geplanten Moschee soll das erste islamische Gotteshaus in Nürnberg mit Turm entstehen - ein Umstand, der prompt die Nürnberger CSU-Stadtratsfraktion auf den Plan rief. »Moschee ja - Minarett nein«, gab CSU-Fraktionschef Sebastian Brehm als die Losung seiner Partei aus und beschwor damit einen heftigen Streit herauf.
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