Charité bangt um Museum
(dpa). Das Medizinhistorische Museum der Charité muss weiter um seinen Bestand bangen. »Wir haben die Zusicherung für Gelder bis Ende 2012. Wie es dann weitergeht, ist offen«, sagte Direktor Thomas Schnalke am Donnerstag. Die Charité bekenne sich aber zu ihrem Museum, das einen Gang durch 300 Jahre Medizingeschichte ermöglicht - unter anderem mit einem historischen Krankensaal und der Präparate-Sammlung Rudolf Virchows.
Rund 850 000 Euro kostet der Betrieb des Museums im Jahr. Davon erwirtschaftet es laut Schnalke 350 000 Euro selbst - aus Eintrittsgeldern und Vermietungen. Dieser Schnitt sei in diesem Bereich gar nicht schlecht, betonte der Direktor. Viele vergleichbare Kultureinrichtungen deckten nur 10 bis 15 Prozent ihrer Kosten aus eigener Kraft. Ein Großsponsor für den Rest der Summe sei nicht in Sicht. Und zu der Kernaufgabe der Charité, die ohnehin unter hartem Sparzwang steht, gehört die Krankenversorgung - nicht ein Museum.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.