Das Göttliche im Gewöhnlichen

Der Gropiusbau ehrt in einer Retrospektive die Fotografin Diane Arbus

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Sie möchte jeden fotografieren, sagt Diane Arbus, erklärt die Neugierde zum Prinzip ihrer Arbeit. Was sie liebe, seien »die Verschiedenheit, die Einzigartigkeit aller Dinge und die Bedeutsamkeit des Lebens«, »das Göttliche in den gewöhnlichen Dingen«. Unter der Hand der jungen Fotografin wird indes das Gewöhnliche zum Besonderen, in jeder Lebenssituation findet sie es, gewinnt ihr Originelles ab. Beinah obsessiv fixiert sie mit ihren Kameras, in den 1950ern mit einer 35mm-Kamera und deren grober Körnung, ab 1962 dann mit einer Rolleiflex 6x6, was ihr begegnet. Die New Yorkerin beginnt zeitig, arbeitet für namhafte Magazine, gewinnt Stipendien, die ihr Reisen quer durchs Land ermöglichen, doch keine großen Ausstellungen nach sich ziehen. Hätte sie, 1971 erst 48-jährig durch Suizid endend, noch ihre große Personalschau im Museum of Modern Art erlebt, mit mehr als einer Viertelmillion Besuchern und über 300 000-fach verkaufter Monografie,...


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