Schlechte Chancen für Migranten
Ausländerbericht erkennt Nachteile in der Schule
Berlin (nd-Klemm/Agenturen). Migranten in Deutschland sind in der Schule gegenüber Deutschen noch immer benachteiligt. Das legt der 9. Ausländerbericht nahe, der von der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), gestern vorgestellt wurde. Demnach besuchen Schüler, die keinen deutschen Pass besitzen, am häufigsten die Hauptschule (33 Prozent). Die Realschule wird von ausländischen und deutschen Schülern gleich oft besucht (jeweils rund 23 Prozent). Während rund die Hälfte der deutschen Schüler ein Gymnasium besucht, ist es bei ausländischen nur jeder vierte. 12,8 Prozent der Migranten brechen die Schule ab - mehr als doppelt so viele wie bei deutschen Schülern (5,4 Prozent).
Dennoch habe sich die Quote bei Hauptschul- und mittleren Schulabschlüssen von Schülern mit und ohne Migrationshintergrund zwischen 2005 und 2010 angenähert, erklärte Böhmer. Bei höheren Abschlüssen sei dies aber nicht zu erwarten, obwohl auch hier die Zahl von Migranten steige.
Auf dem Ausbildungsmarkt sind Migranten ebenfalls benachteiligt. Die Ausbildungsquote ausländischer Jugendlicher ist seit 2007 (30,2 Prozent) nur gering gestiegen und lag 2010 bei 33,5 Prozent. Die Statistik erfasst dabei nur Jugendliche, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit haben.
Laut Bericht gehen Kinder aus Zuwandererfamilien vermehrt in Kindergärten und Kindertagesstätten. Vor zwei Jahren wurden knapp 86 Prozent der über Dreijährigen in öffentlich geförderten Einrichtungen betreut, 2008 waren es noch 81,8 Prozent. Bei unter dreijährigen Kindern stieg die Quote von gut neun Prozent 2008 auf 14 Prozent im vergangenen Jahr. Kommentar Seite 4
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