Staatliches Wahlbüro verwüstet
Anhaltendes Chaos vor Urnengang in Libyen
Bengasi/Den Haag (AFP/nd). Wenige Tage vor der Wahl zur verfassungsgebenden Versammlung in Libyen haben Anhänger eines föderalen Staates ein Büro der staatlichen Wahlkommission verwüstet. Eine Gruppe drang am Sonntag in das Gebäude der Kommission in der ostlibyschen Stadt Bengasi ein und verwüstete die Büros, wie der örtliche Leiter der Wahlkommission, Dschamal Bukrin, sagte. Die Angreifer riefen Parolen, in denen sie eine »gerechte Verteilung der Sitze in der verfassungsgebenden Versammlung« forderten. Bei den Angreifern handelte es sich um Anhänger der Idee einer autonomen Region im Osten Libyens. Sie haben zum Boykott der Wahl am Samstag aufgerufen. Einer von ihnen, Abdeldschawad al-Badin, sagte der AFP, der Überfall vom Sonntag sei eine Reaktion auf die Nichtbeachtung ihrer Forderungen.
Die Freilassung der vier in Libyen inhaftierten Mitarbeiter des Internationalen Strafgerichtshofs steht angeblich kurz bevor. Die vier Gerichtsmitarbeiter, darunter die australische Anwältin Melinda Taylor, waren vor mehr als zwei Wochen unter dem Vorwurf der Spionage festgenommen worden, nachdem sie den Sohn von Ex-Staatschef Muammar al-Gaddafi, Seif al-Islam, getroffen hatten.
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