Sünden der Vergangenheit
Die rheinland-pfälzische CDU weiß nicht so recht, wie sie in die Offensive kommen soll
Eine CDU-Chefin in der Opposition, die einen SPD-Regierungschef lobt? In Rheinland-Pfalz kann man so etwas. Die Christdemokraten dort tragen schwer an ihrem Erbe.
Vor der Sommerpause übte sich die rheinland-pfälzische CDU in Optimismus. Bei der Landtagswahl vor einem Jahr nur hauchdünn geschlagen, sieht sich die Opposition unter Führung von Julia Klöckner auf gutem Weg. Und sie hat offenbar inzwischen erkannt, dass ein fairer Umgang mit der rot-grünen Landesregierung bei der Bevölkerung besser ankommt, als oft überzogene Polemik. Lobende Worte für Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) jedenfalls, dessen 17 Regierungsjahre in Rheinland-Pfalz eine stolze Leistung seien, wären Klöckner früher so nicht über die Lippen gekommen.
Zugleich gibt sich die CDU-Fraktionschefin kämpferisch, wenn sie auf Beck zu sprechen kommt, der in jüngster Zeit über seinen Verbleib im Amt ein großes Geheimnis gemacht hat. »Ich möchte eine Position haben«, so Klöckner, »er muss eine verteidigen.« Unter Umständen bis zum Ende der Legislaturperiode in 2016, aber dann werden die Karten ohnehin neu gemischt. Klöckners großes ...
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