Unsinn vom Euro- Stammtisch
Nach einem Aufruf von Wirtschaftswissenschaftlern hagelt es Kritik
Die Kritik namhafter Ökonomen an der Eurokrisenbewältigung der Bundesregierung kommt weder bei der Politik noch bei Fachkollegen gut an.
Aufstand der konservativen Ökonomen gegen die konservative Regierung? Was merkwürdig klingt, ist im Sommerloch Realität. Am Donnerstag veröffentlichten über 170 Wirtschaftswissenschaftler, angeführt vom ifo-Chef Hans-Werner Sinn, einen Brief, in dem sie die »lieben Mitbürger« vor den »falschen« Beschlüssen des letzten EU-Gipfels warnten. Die Ökonomen befürchten, dass diese zu einer Bankenunion führen, bei der deutsche Steuerzahler für die Schulden ausländischer Banken haften. Kernanliegen des Textes scheint aber eher zu sein, europafeindliche Ressentiments zu bedienen - das zeigen Formulierungen wie »solange die Schuldnerländer über die strukturelle Mehrheit im Euroraum verfügen«.
Die Kritik am Aufruf kam schnell und von allen Seiten: Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bezeichnete ihn als »unverantwortlich«. Es sei »empörend«, wie die Verwirrung der Öffentli...
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