Leipzigs neues Denkmal und steinerne Schicksale

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

Ausgerechnet der Stein sollte es richten. Hat selbst nie Leben besessen, gilt aber als Signum der Unsterblichkeit. Der Stein begründete - vor Urzeiten, die wie jede Zeit Unzeiten waren - die Kultur des Denkmals. Am modernen Ende dieser Geschichte aber steht das Poröse, das Ruinöse, das Verwitterte als wahres Zeichen lebendiger Geschichte: Heroisch befeuerte Denkmäler wirken erst dann menschlich, wenn sie selber Spuren einer unabweisbaren Endlichkeit tragen. Ob Personen oder Paläste.

Die Lehre der Monumente: Es gibt nichts, was im Laufe einer Zeit seine Fasson behält und seine Härte behaupten kann. Die List der Geschichte geht mitunter so weit, dass abgeschlagene marmorne Nasen, zerplatzte bronzene Stirnen...


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